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Urbi et orbi: Die Vermessung der Welt

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2021

„Wann immer einen die Dinge erschreckten, sei es eine gute Idee, sie zu vermessen", dieses Zitat aus Daniel Kehlmanns Weltbestseller „Die Vermessung der Welt" wird Alexander von Humboldt (1769-1859), auch „Aristoteles der Neuzeit" genannt, zugeschrieben.

Alexander von Humboldt

Zu Humboldts Zeiten, als Landvermesser mit dem Theodoliten die große weite Welt ermessen zu versuchten, war dies sicher so. Jedoch in der heutigen Zeit, in der mittels GNSS (GPS, Galileo und andere) in Rekordgeschwindigkeit sich die Welt zentimetergenau vermessen lässt, die kinematische Vermessung jeden Millimeter unseres Globus' aufspürt, hat das Unbekannte seinen Schrecken, jedoch auch seinen Reiz verloren. Wir können ermessen, wie unsere Welt aussieht. Und in diesen Zeiten der Corona-Pandemie spüren wir deutlich: Die unendlichen Weiten unserer Erde sind auf ein globales Dorf zusammengeschrumpft. Zu vermessen gibt es auf der Erde freilich dennoch genug, denn ohne die (Vor-) Arbeit von Vermessungsingenieuren könnte keines von Architekten entworfene, von Bauingenieuren konstruierte Gebäude erbaut werden. Aus gutem Grund also hat die pisa Versicherungsmakler GmbH als inhabergeführter, unabhängiger Fachversicherungsmakler für Architekten und Beratende Ingenieure mit GeoInsurance neuerdings ein eigenständig entwickeltes Absicherungspaket speziell für Vermessungsingenieure im Portfolio.

Die Erde als Punktwolke

Doch zurück zu Humboldts Zitat und der Tatsache, dass es für viele Menschen bis heute Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die sich auch mit modernster Technik nicht wissenschaftlich vermessen – und damit auch nicht für Menschen ermessen – lassen. Ostern als christliches Fest der Auferstehung Jesu Christi zum Beispiel. Es ist freilich Ansichtssache, eine Sache des Glaubens. Für gläubige Christen gilt: Sie sind mitten in der Karwoche, heute ist Gründonnerstag (der Gedenktag des letzten Abendmahles Jesu mit den zwölf Aposteln am Vorabend seiner Kreuzigung), morgen ist Karfreitag (der Gedenktag der Kreuzigung) und am Ostersonntag das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Am Tag, an dem der Osterhase (bis zum Siegeszug des (Rüben-) Zuckerosterhasen im 19. Jahrhundert auch: Kuckuck, Fuchs, Storch oder Hahn) für die Kinder bunt bemalte Ostereier (Eierüberschuss zur Fastenzeit wurde in Form hartgekochter Eier haltbarer gemacht und durch farbige Kennzeichnung von den frischen Eiern unterschieden) versteckt, spricht Papst Franziskus (bedingt durch die Corona-Pandemie im Petersdom – und nicht wie sonst üblich von der Loggia über den Portalen des Petersdoms hin zu den Gläubigen auf dem Petersplatz) den Segen: „Urbi et orbi". Womit wir wieder zurück bei der Vermessung der Welt wären, denn „Urbi et orbi" besagt einerseits, dass der Papst zugleich Bischof von Rom und (weltweites) Oberhaupt der katholischen Kirche ist, andererseits wird damit auch zum Ausdruck gebracht, dass der Segen die ganze Welt umfasst (das altgriechische Wort „katholikós" bedeutet allumfassend). Seit dem 13. Jahrhundert ist „Urbi et orbi" als apostolischer Segen überliefert. Lange vor Humboldt also glaubte man, die Welt „ermessen" zu können. Dabei blieb es, bis die „Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche“ (Geodäsie) ihren Siegeszug antrat. Heute ist die Erde nicht nur in Längen- und Breitengrade eingeteilt; jeder Punkt der Erde lässt sich mittels GNSS bestimmen und im Prinzip lässt sich die gesamte Erde sogar als Punktwolke, als eine Ansammlung unzähliger Vermessungspunkte, darstellen.

Papst Franziskus beim Ostersegen „Urbi et orbi". Archivfoto: Picture alliance

Und dennoch: Wenn gläubige Christen an Ostern das Fest der Auferstehung Jesu Christi feiern, dann lässt sich dies wissenschaftlich nicht fassen. Aber es gibt vielen Menschen Hoffnung – heuer möglicherweise besonders angesichts der Corona-Pandemie. Hoffnung schwang auch mit, als Alexander von Humboldt glaubte, die Angst vor dem Unbekannten zu besiegen, indem er es wissenschaftlich analysierte. Humboldts Glaube an die Wissenschaft ging (zu großen Teilen) auf. Er und Carl Friedrich Gauß (1777-1855), gerade erst als „Global Surveyor of the year" 2021 gekürt und ebenfalls in Daniel Kehlmanns Weltbestseller „Die Vermessung der Welt" gewürdigt, haben ihren Teil dazu beigetragen, dass die Welt für uns heute  – zumindest größtenteils  – „erfassbar" geworden ist. Was unvermessen bleibt, ist Glaubenssache.

„Wann immer einen die Dinge erschreckten, sei es eine gute Idee, sie zu vermessen." Oder sie zu versichern.

Wir von der pisa Versicherungmakler GmbH wünschen allen Kunden, Interessenten und Geschäftspartnern frohe und gesegnete Ostern 2021.

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